„Wir erfahren nur das, was wir in uns tragen. Auch das Fremdeste ist längst schon in uns, wenn es uns in der Sprache eines scheinbar Anderen begegnet. Das Andere sind wir, sonst könnte es uns gar nicht berühren. Das Feuer dieser inneren Landschaft spricht und wird Erinnerung.“

Marica Bodrožić: Das Auge hinter dem Auge

 

Noch nie lebte ich so nah an der ältesten Erde unserer Erde. Australien. Dort kannst du die Bäume sprechen hören, laut und deutlich, sie haben alles gesehen und wissen um die Zukunft…

Dort klingt die Erde: durch die Töne des Didgeridoos schwingt sie und tanzt einen längst vergessenen Reigen aus der Traumzeit, versunken im Geheimnis ihrer Hüter aus urfernen Zeiten.

In der Art Gallery of New South Wales in Sydney bin ich tief berührt von der Kunst der Aborigenes. Später höre ich, dass sie aussterben werden. In der Weite des Ozeans spiegelt sich ihre Verlorenheit. Ihre Stimmen und Geschichten können nicht mehr die Ohren und Herzen der Weißen erreichen, so werden sie ihre Weisheit von der Erde mitnehmen, in ein Leben mit den Sternen.

 

Ich höre auch, dass es eine neue Epidemie in Australien gibt, die Abhängigkeit vieler Menschen von Chrystal Meth. Fern der Wasser, der roten Erde, der Berge, der heiligen Plätze machen sie sich, wenn sie Glück haben und Hilfe finden, auf den Weg hinein in ein Leben ohne Verlorenheit.

Ich stelle mir vor, wie die Ältesten der Aborigenes ihr Wissen mit ihnen teilen und sie im Kreislauf der Erde gemeinsam atmen.

Dann würden sie zusammen dem Feuer lauschen, das in einer neuen Sprache ihrer nun verbundenen inneren Landschaften von ihren Erinnerungen der Zukunft erzählen würde.

 

 

 

 

 

 

 

 

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  • Gundula Comiotto 25. Juni 2017, 13:15

    Liebe Constanze, die Zeilen und die Bilder von Australien haben mich sehr berührt. Ich liebe die Gemälde der Aborigines und ihr Lebensweisheit. Ich war vor einigen Jahren dort, das Land hat mich sehr beeindruckt.
    Liebe Grüße! Gundula

    • Constance Strecke 26. Juni 2017, 5:51

      Ja, ich war auch sehr bewegt von ihrem alten Wissen und ihrer Sensibilität für die Erde und den Himmel. Ich stelle mir vor, wie inspirierend und heilend es wäre, wenn wir uns mit ihnen über Erdheilung der Geomantie austauschen könnten.

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